Unter Landwirtschaft stellen sich viele Menschen die Arbeit auf dem Feld oder im Stall vor. Doch es geht auch viel um Papierkram. Und der ist teuer.
Erfurt. Thüringens Landwirte haben einer Berechnung zufolge Bürokratiekosten in Millionenhöhe. Rein statistisch könnten rund 18,6 Millionen Euro für die Landwirtschaft im Freistaat anfallen, teilte das Agrarministerium mit. «Geld, das besser in neue Maschinen, Verfahren und Produkte investiert wäre», sagte Landwirtschaftsministerin Colette Boos-John (CDU). Das Ministerium legt für die Berechnung bundesweite Zahlen und Thüringens Anteil an der landwirtschaftlichen Wertschöpfung zugrunde. «Wurzel der Probleme ist die zu hohe Regelungsdichte», sagte die neue Ministerin weiter. Um dagegen vorzugehen, sei etwa eine Verringerung oder ein Wegfall von Dokumentations- und Aufzeichnungspflichten denkbar. Sie betonte aber, dass in vielen Punkten der Weg nur über Berlin oder Brüssel führe. Die Bundesländer könnten sich aber abstimmen und Initiativen starten. Zuvor war Boos-John zu einem ersten Treffen mit Verbänden und Initiativen der Thüringer Landwirtschaft zusammengekommen. Der Agrarsektor erwirtschaftet nach Ministeriumsangaben jährlich etwa 1,2 Milliarden Euro. In Thüringen sind demnach knapp 20.000 Menschen in rund 3.500 Betrieben beschäftigt.
(dpa/th)
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