Seit April dürfen Eltern nur noch einen Monat lang parallel Elterngeld beziehen. Außerdem gilt eine Einkommensgrenze. Was hat das mit den Zahlen in Thüringen gemacht?
Weimar. Die Reform des Elterngelds hat in Thüringen zu keinen nennenswerten Veränderungen bei der Bezugsdauer geführt. Im ersten Halbjahr 2024 beantragten Väter im Schnitt für 3,03 Monate die Lohnersatzleistung, wie das Landesverwaltungsamt mitteilte. Im ersten Halbjahr des Vorjahres waren es 2,94 Monate. Mütter gingen hingegen jeweils rund 14 Monate bezahlt in Elternzeit. Damit bewegen sich die Zahlen auf dem Niveau der Vorjahre. Im April 2024 waren neue Regeln beim Elterngeld in Kraft getreten. So können Paare zwar weiterhin insgesamt 14 Monate Basiselterngeld beantragen, wenn ein Partner mindestens zwei Monate davon beansprucht. Allerdings dürfen sie nur noch einen Monat gleichzeitig Elterngeld beziehen und müssen sich die Zeit ansonsten aufteilen. Bei den bewilligten Anträgen, auf die sich die Zahlen beziehen, gab es keine größeren Abweichungen zwischen den Monaten im ersten Halbjahr. Teil der Reform war auch, dass die Leistung für Paare mit einem zu versteuernden Einkommen von 200.000 Euro und mehr wegfällt. Im kommenden April soll diese Grenze auf 175.000 Euro fallen. In Thüringen nahm die Zahl der Bewilligungen im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um knapp acht Prozent auf rund 7.300 ab. Das Landesverwaltungsamt begründete das aber hauptsächlich mit dem Geburtenrückgang in Thüringen. Rund zwei Drittel der Anträge kamen wie im Vorjahr von Frauen, ein Drittel von Männern. Was sich hingegen nicht verringerte, war die Bearbeitungszeit für Anträge: Im Schnitt mussten Eltern im laufenden Jahr 36 Tage auf eine Bewilligung warten - und damit genauso lange wie im Vorjahr.Weniger Bewilligungen in Thüringen
(dpa/th)
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