Ein Journalist, der sich bedroht sieht, soll den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar erhalten. Er nutzt die Gelegenheit, um auf die Lage in Serbien aufmerksam zu machen.
Weimar. Der serbische Journalist und diesjährige Träger des Menschenrechtspreises der Stadt Weimar, Dinko Gruhonji?, wirbt für mehr Unterstützung für die Demokratie in seinem Heimatland. «Die Bürger Serbiens, Menschenrechtsverteidiger, die Zivilgesellschaft und Studenten, die für Demokratie kämpfen, brauchen die Unterstützung der Europäischen Union und der internationalen Gemeinschaft», sagte Gruhonji? einer Mitteilung der Gesellschaft für bedrohte Völker zufolge. Die Gesellschaft hatte den Journalisten gemeinsam mit Reporter ohne Grenzen und dem Helsinki Komitee für Menschenrechte aus Serbien für den Preis nominiert. Zuletzt kam es in Serbien zu Protesten gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vu?i? in Verbindung mit dem Einsturz eines Vordachs des Hauptbahnhofs der nordserbischen Stadt Novi Sad Anfang November. Dabei waren 14 Menschen ums Leben gekommen und viele verletzt worden. Viele Bürger in Serbien vermuten korrupte Vorgänge im Hintergrund. «Die jüngsten Ereignisse haben die Hoffnung auf einen Wandel in Serbien neu entfacht», so Gruhonji? zu den Protesten. Kritiker werfen Vu?i? schon länger Abbau der Demokratie und des Rechtsstaats sowie enge Verbindungen zu Russland vor. Gruhonji? soll den mit 5.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis am Freitag in Weimar für seinen Einsatz für Meinungs- und Pressefreiheit bekommen. «Aufgrund seiner Berichterstattungen zum Erstarken des militanten Nationalismus und der Verherrlichung von Kriegsverbrechen in Serbien wurde und wird Gruhonji? immer wieder Ziel von Hetzkampagnen und Todesdrohungen», hieß es in der Mitteilung weiter.Proteste gegen die Regierung in Serbien
(dpa/th)
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