Es ist ein Tag zum Innenhalten: Am Volkstrauertag wird der Opfer von Gewaltherrschaft, Krieg und Vertreibung gedacht - mit vielen regionalen Veranstaltungen in Thüringen.
Erfurt. Politiker, Vertreter von Kommunen, Verbänden und Organisationen in Thüringern haben der Opfer von Gewaltherrschaft, Krieg, Vertreibung sowie aktuellen Konflikten gedacht. Landtagspräsident Thadäus König beteiligte sich nach Angaben seines Büros an einer Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag in der Kirche St. Margaretha in Breitenbach im Eichsfeld, der geschäftsführende Ministerpräsident Bodo Ramelow in Hildburghausen. Millionen Menschen seien in zwei Weltkriegen gestorben, sagte König. «Heute sterben Zehntausende in der Ukraine, im Nahen Osten, im Sudan und in anderen Regionen der Welt aufgrund von bewaffneten Konflikten. Krieg nimmt Menschen das Leben und die Würde, an jedem Ort und zu jeder Zeit», sagte der Landtagspräsident. Die Opfer von Gewalt und Krieg mahnten, «was auf dem Spiel steht, wenn Verständigung und Dialog scheitern. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diese Erinnerung wachzuhalten und den Frieden zu verteidigen». Zu der Gedenkfeier in Hildburghausen hatte der Landesverband im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeladen hatte. «Heute ? 35 Jahre nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze ? müssen wir feststellen, dass sich die weit verbreitete Hoffnung auf Frieden nach dem Ende des Kalten Krieges leider nicht erfüllt hat», hieß es laut Staatskanzlei in der Gedenkrede des Linke-Politikers. Die Situation in Nahost nach dem Massaker der Hamas und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine seien nur zwei Beispiele für eine Welt voller blutiger Konflikte. In Hildburghausen sollte am Rathaus auch ein Zeichen der Solidarität mit allen Opfern von Gewalt und Willkürherrschaft gesetzt werden. In der Südthüringer Stadt waren vor einigen Tagen hunderte Aufkleber mit rechtsextremem Inhalt verteilt worden. Auch eine am Rathaus im Gedenken an die Novemberpogrome der Nationalsozialisten angebrachte Gedenktafel wurde beklebt.Zeiten gegen Rechtsextremismus in Hildburghausen
(dpa/th)
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