Stagnation statt Herbstbelebung: Die konjunkturelle Schwäche drückt den Thüringer Arbeitsmarkt. Das zeigt sich bei der Zahl der Arbeitslosen ebenso wie bei den offenen Stellen.
Halle/Erfurt. Die schwache Konjunktur bremst den Thüringer Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen in Thüringen sank im Oktober im Vergleich zu September nur geringfügig um rund 500 auf etwa 67.100, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Halle/Saale mitteilte. Die Arbeitslosenquote lag in Thüringen unverändert bei 6,1 Prozent, bundesweit betrug sie 6 Prozent. Vor einem Jahr hatte es im Freistaat 2.800 Erwerbslose weniger gegeben. Die Quote betrug damals 5,9 Prozent. Der Geschäftsführer der Regionaldirektion, Markus Behrens, sagte, die angespannte wirtschaftliche Lage wirke sich negativ auf den Arbeitsmarkt aus. Das zeige neben dem marginalen Rückgang der Arbeitslosigkeit auch der sinkende Bestand an offenen Stellen. Die Arbeitgeber meldeten im Oktober 2.800 neue Stellen und damit 40 weniger als im September. Insgesamt waren bei den Arbeitsagenturen 15.200 Stellenangebote gelistet. Der Fachkräftebedarf in den Thüringer Unternehmen bleibe eine anhaltende Herausforderung, die durch den demografischen Wandel weiter verstärkt werde, erklärte Behrens. «Betriebe sollten daher darauf achten, ihre gut ausgebildeten Fachkräfte zu halten und diese gegebenenfalls weiterzubilden.» Während sich im Oktober die Jugendarbeitslosigkeit verringerte, erhöhte sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen. Rund 23.800 Frauen und Männer waren länger als ein Jahr ohne Job und galten daher als langzeitarbeitslos. Das waren 200 mehr als im September und 1.800 mehr als im Oktober 2023. Der Anteil der Langzeitarbeitslosen an allen Arbeitslosen beträgt den Angaben nach derzeit 35,5 Prozent, vor einem Jahr waren es 34,2 Prozent. In den Arbeitsagenturen und Jobcentern waren zudem 6.200 Arbeitslose ukrainischer Herkunft registriert - 100 weniger als im Oktober 2023. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 14. Oktober vorlag. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Hessen-Thüringen teilte mit, es zeichne sich immer deutlicher ab, dass zunehmend auch Arbeitsplätze für gut Ausgebildete gefährdet seien. Es gehe jetzt darum, dem Abschwung rechtzeitig entgegenzuwirken.Fachkräftemangel bleibt zentrale Herausforderung
(dpa/th)
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