Umsätze von bis zu elf Millionen Euro: das Halloween-Geschäft in Thüringen wächst und wächst. Dennoch sehen die Händler noch Luft nach oben.
Erfurt. Halloween gewinnt aus wirtschaftlicher Sicht auch in Thüringen stetig an Bedeutung. «Für einige Bereiche des Einzelhandels ist dieser Anlass mittlerweile ein interessanter Aspekt», erklärt der Landesgeschäftsführer des Thüringer Handelsverbands, Knut Bernsen. Seit etwa zehn Jahren stiegen die Umsätze in Verbindung mit dem Fest kontinuierlich. Auch in diesem Jahr werde mit weiteren Zuwächsen gerechnet. Aktuellen Hochrechnungen zufolge geht der Handelsverband im Zusammenhang mit Halloween-Artikeln von Umsätzen in Höhe von zehn bis elf Millionen Euro in Thüringen aus. Im Vorjahr habe dieser Wert zwischen neun und zehn Millionen Euro gelegen. In einer bundesweiten Umfrage hatten etwa 15 Prozent der befragten Kunden angegeben, dass sie Ausgaben für Halloween planten - diese Zahlen seien prinzipiell auch auf Thüringen übertragbar, so Bernsen. Gekauft würden vor allem Spielwaren, Haushaltswaren, Lebensmittel, Schmuck und Accessoires, Deko, Schminke und Kostüme. Zudem würden Erwachsene als Zielgruppe immer wichtiger. Auch für die kommenden Jahre sei keine Trendwende absehbar. «Da ist durchaus noch Luft nach oben», erklärt Bernsen. Im Vergleich zu anderen großen Festen wie Ostern, Weihnachten oder zu den Umsätzen zu Beginn der Grillsaison spiele Halloween nach wie vor noch eine sehr untergeordnete Rolle. «Auch wenn dieses Fest für viele Einzelhändler ein willkommener Impuls ist, ist es eben nur ein Impuls.» Zum Vergleich: Bundesweit hatte der Gesamtumsatz im Einzelhandel Bernsen zufolge im vergangenen Jahr bei etwa 670 Milliarden Euro gelegen - Halloween-Produkte hatten mit einem Umsatz von rund 540 Millionen Euro bloß einen sehr kleinen Teil ausgemacht. Doch nicht nur im Einzelhandel, auch beim Thema Gartenbau hinterlässt das relativ junge Geschäftsfeld Spuren: So sei etwa bei der Nachfrage nach Kürbissen - zum Schnitzen, als Deko oder als Nahrungsmittel - ebenfalls eine Steigerung der Nachfrage zu beobachten, erklärt ein Sprecher des Thüringer Landesverbands Gartenbau. Belastbare Zahlen gebe es dazu aber nicht. Für die Hotel- und Gaststättenbranche seien hingegen vor allem die Feiertage zum Ende des Oktobers interessant, ergänzt Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga. In Verbindung mit dem verhältnismäßig guten Wetter könnten viele Gäste das lange Wochenende für einen Kurzurlaub im Freistaat nutzen. Kulinarisch seien auch hier saisonale Produkte wie Kürbisse interessant, Halloween spiele als Thema in der Gastronomie und Hotellerie aber nur in Einzelfällen eine Rolle.Halloween noch kein Vergleich zu Weihnachtsumsätzen
(dpa/th)
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