Warum sich auch das große Europa eine Scheibe von Ecuador abschneiden kann.
Warum sich auch das große Europa eine Scheibe von Ecuador abschneiden kann.
Jorge Jurado ist ein ecuadorianischer Politiker und Diplomat.
In Folge einer Militärdiktatur und der Einkerkerung seines als Journalist arbeitenden Vaters, entschied sich die Familie, den damals 17 Jahre jungen Jorge nach Europa zu schicken, um ihm eine vernünftige Ausbildung zu ermöglichen.
Nach dem Studium an der technischen Universität in Berlin, arbeitete Jorge zunächst einige Zeit in Deutschland, bevor er sich 1986 entschloss, in sein Heimatland zurück zu kehren, um sich insbesondere dem technischen Umweltschutz zu widmen. Dort bekleidete er von 2008 bis 2010 die Position des Wasserwirtschaftsministers, warnend vor den Folgen des fahrlässigen Umgangs mit der lebensnotwendigen Ressource „Wasser“. Von 2011 bis 2016 war er Botschafter seines Landes in Berlin, um im Anschluss abermals nach Ecuador heimzukehren.
Im Gespräch mit KenFM geht er auf die Besonderheiten seines Heimatlandes ein, zieht Vergleiche zwischen dem Umgang mit Flüchtlingen in Europa und in Ecuador und legt dar, warum auch das „große Europa“ sich von Jurados Heimat eine Scheibe abschneiden kann.
Seinen Abschied aus Deutschland sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge, da er sich in Berlin „sau wohl“ fühlt und sein zweites Zuhause mit der Zeit lieben gelernt hat.
Seinen Bezug zu Ecuador hat Jurado in all den Jahren niemals verloren, spricht perfekt spanisch, identifiziert sich mit der Mentalität und sieht sich selbst als Südamerikaner.