Das Ensemble für Intuitive Musik und seine 35-jährige Geschichte.
Das Ensemble für Intuitive Musik und seine 35-jährige Geschichte.
Zusatzinfos:
Seit Anfang der 90er Jahre widmet sich das EFIM hauptsächlich Eigenprojekten.
Es ist dabei stets auf der Suche nach »besonderen Orten«, deren Ausstrahlung Akteure wie Zuhörer in gleicher Weise beflügelt. Das können Parkanlagen ebenso sein wie Steinbrüche, die des Nachts geheimnisvoll illuminiert werden.
Zu den prägenden Erfahrungen gehörte 1993 das Konzert in einem Lavafeld in Mexico-City, in dem - bei Vollmond! - ein Werk über die vier Elemente vor 2000 begeisterten Menschen aufgeführt wurde: ERUPCION DE SONIDOS - AUSBRUCH DER KLÄNGE. Im Jahr 2000 war es ein 670 Meter unter Tage in das Salz gefräster Konzertsaal, der die Hülle für das Werk KLANGSCHACHT SONDERSHAUSEN bot.
Als inspirierend erwies sich die Zusammenarbeit mit dem Choreographen Joachim Schlömer, mit dem IMAGINÄRE RÄUME für 4 Tänzer, Ensemble und Raumklangsteuerung durch berührungsempfindliche Tanzflächen (Sensoren) für das »Kunstfest Weimar 1996« erarbeitet wurde. 1998 kam es im Alten Gaswerk Weimar mit »Die Disco als Kunstraum« zu einer fruchtbaren Begegnung mit DJ Juryman (London). Anlässlich des europäischen Kulturstadtjahres »Weimar '99« gastierte das EFIM mit dem Projekt »Die Kirche als Klangskulptur« (Konzerte in Kombination mit Klanginstallationen von Hans Tutschku) in Paris, Basel und Plovdiv.
»Sakraler Tanz« stand 2003 im Mittelpunkt einer Präsentation zur KULTUR ARENA JENA in der Friedenskirche, die gemeinsam mit Christine Kono (Japan/USA), Dimitris Kraniotis (Griechenland/Frankreich) und David Kern (USA/Deutschland) erarbeitet wurde.
Ob auf der EXPO 2000 in Hannover, auf den Festivals in Porto (2001), Warschau (2002), Rom (2003), Wien (2004) oder Brüssel (2006), stets ist das EFIM auf einer Klang-Reise, die neue Dimensionen des Hörens erschließen möchte. Bei Konzerten mit 192 Lautsprechern setzte es 2005 das Wellenfeldsynthesesystem IOSONO des Fraunhofer Instituts (Ilmenau) erstmals in einem Konzertsaal ein. 2006 nahm es bei einer USA-Tournee die Spuren auf, die über Lászlo Moholy-Nagy vom Weimarer Bauhaus zu John Cage führen. 2008 gastierte das Ensemble in Buffalo, Santiago de Chile und Litauen sowie 2009 in Österreich. Seit 2010 leitet es jährlich Seminare zur Interpretation Intuitiver Musik bei den Stockhausen-Kursen in Kürten.
Zu den Besonderheiten seines Wirkens dürfte gehören, dass es nicht nur eine Musik mit neuartigen Klängen präsentiert, sondern auch sogenannte »Sound-Scapes« (Klang-Schaften) aus fernen Städten und Landschaften aufzeichnet, um sie dann weiter zu verarbeiten und in spätere Aufführungen zu integrieren.